Fast jeder Hundehalter hat es schon einmal erlebt: Der Hund will nicht spazieren gehen. Entweder will er das Haus gar nicht erst verlassen oder er bockt draußen an der Leine und würde am liebsten direkt wieder umdrehen. Wir klären darüber auf, welche Gründe es haben kann, wenn der Hund nicht Gassi geht, und was in diesem Fall hilft.
Die meisten Hunde können es kaum erwarten, bis es endlich wieder raus auf Entdeckungstour geht. Man muss die Leine nur angucken und sie kommen sofort angerannt. Aber es kommt auch immer wieder vor, dass Hunde nur widerwillig spazieren gehen oder gar nicht raus wollen. Sichere Anzeichen dafür, dass dein Hund nicht Gassi gehen will, weil er draußen Angst hat, sich dabei unwohl fühlt oder gestresst ist, sind:
Wenn dein Hund nicht spazieren gehen will, kann das viele verschiedene Gründe haben. Dementsprechend gibt es auch keine Universallösung für das Problem. Manchmal kann es durchaus sein, dass der Hund einfach keine Lust hat, schließlich wollen auch wir Menschen nicht immer vor die Tür. Vielleicht will er einfach in bestimmten Situationen nicht raus, zum Beispiel wenn es regnet oder sehr kalt ist.
Wenn dein Hund ausnahmsweise mal nicht raus möchte oder draußen stehenbleibt, ist das also noch kein Grund zur Besorgnis. Wenn dein Hund die Gassirunde aber regelmäßig verweigert oder dein Hund nicht Gassi gehen will, weil er Angst hat, solltest du der Ursache näher auf den Grund gehen. Wir erklären dir unten die häufigsten Ursachen, warum Hunde nicht Gassi gehen wollen, und mögliche Lösungsansätze.
Sollte die Verhaltensänderung für deinen Hund sehr untypisch sein und dir größere Sorgen bereiten, empfehlen wir aber in jedem Fall, deinen Tierarzt bzw. deine Tierärztin zu Rate zu ziehen. Es kann immer auch medizinische bzw. gesundheitliche Ursachen haben, wenn ein Hund nicht Gassi geht.
Im Folgenden haben wir die häufigsten Gründe dafür aufgelistet, warum Hunde nicht Gassi gehen wollen, und erklären dir, wie du das Problem am einfachsten behebst. Bestimme also zunächst, warum dein Hund nicht Gassi gehen möchte, und versuche dann, ihm den Spaß an den gemeinsamen Gassirunden zurückzugeben.
Es kann sein, dass etwas deinen Hund auf einer früheren Gassirunde erschreckt oder verängstigt hat, auch wenn du es nicht mitbekommen hast. Eine unangenehme Begegnung mit einem Artgenossen, ein schlechter Geruch oder ein unbekanntes Geräusch haben vielleicht gereicht.
Dein Hund hat Angst und will nicht Gassi gehen? Zeige deinem Hund, dass es keinen Grund gibt, draußen Angst zu haben, und mache kein großes Aufsehen um sein Verhalten. Bleibe entspannt und verhalte dich ganz normal. Indem du selbstbewusst auftrittst, vermittelst du auch deinem Hund ein Gefühl von Sicherheit.
Eventuell kann es auch sein, dass dein Hund nur einen bestimmten Weg meidet, weil er dort eine unangenehme Situation erlebt hat. In diesem Fall kann es helfen, die Gassirunde zu ändern und ein paar Tage eine andere Route zu nehmen.
Gerade in der Stadt können die vielen Geräusche und Bewegungen ängstliche Hunde auf eine harte Probe stellen: Die konstante Reizüberflutung bedeutet für sie Dauerstress. Finde heraus, was genau deinen Hund stresst – zum Beispiel Verkehr, große Menschenmengen, andere Artgenossen – und versuche, diese Stressfaktoren kurzfristig erst einmal zu vermeiden.
Lobe deinen Hund für jeden Schritt, den er entspannt mit dir zurücklegt, und dehne die Runden immer weiter aus. Wenn dein Hund wieder Spaß an den gemeinsamen Spaziergängen gefunden hat, kannst du ihn anschließend ganz langsam und behutsam an die vorher gemiedenen Stressfaktoren gewöhnen.
Wenn dein Hund ganz ohne ersichtlichen Grund plötzlich nicht mehr das Haus verlassen möchte, sich draußen verweigert oder keine langen Runden zurücklegen will, kann es durchaus sein, dass er Schmerzen hat oder es ihm nicht gut geht – auch wenn er sonst keinerlei Anzeichen für eine Krankheit zeigt. In diesem Fall solltest du deinen Tierarzt bzw. deine Tierärztin aufsuchen und abklären, ob ein körperliches Leiden die Ursache ist.
Bei älteren Hunden ist es ganz normal, dass sie draußen nicht mehr so schnell und so lange unterwegs sind wie früher. Viele Hunde entwickeln im Alter eine Arthrose und sind in ihrer Bewegung irgendwann stark eingeschränkt. Frage deinen Tierarzt bzw. deine Tierärztin um Rat, wenn du dir unsicher bist, ob dein Hund nicht Gassi gehen will, weil er vielleicht erste Alterserscheinungen zeigt.
Das mag überraschen, aber nicht alle Hunde haben automatisch Spaß, nur weil es rausgeht. Es kann durchaus sein, dass dein Hund nicht Gassi gehen möchte, weil er sich draußen schlichtweg langweilt. Vielleicht gibt es auf der altbekannten Route nichts Neues mehr zu entdecken oder er würde lieber ausgiebig alles beschnuppern, muss aber stramm bei Fuß laufen.
Suche dir neue Gassistrecken und biete deinem Hund mehr Abwechslung. Wenn er irgendwo ausgiebig schnuppern will, lass ihn – dein Hund muss wissen, welche Artgenossen vor ihm hier waren. Mitunter kann es auch helfen, deinen Hund bei den Spaziergängen spielerisch zu beschäftigen. Lass das Handy in der Tasche stecken und schenke deine ganze Aufmerksamkeit deinem Hund: Übe unterwegs schwierige Hörzeichen, lass ihn einen Futterdummy suchen oder bei Fuß gehen. Lobe deinen Hund ausgiebig und belohne ihn mit Leckerlis.
Es kommt nicht selten vor, dass Hunde bei Regen und Kälte nicht vor die Tür wollen – schließlich verspüren auch wir Menschen oft keinen großen Drang, bei Wind und Wetter rauszugehen. Hinzu kommt, dass vor allem Hunde ohne Unterwolle schnell frieren, da Regen leicht bis an die Haut durchdringt. Auch Hunden mit kurzen Beinen wird schnell kalt, da ihr Bauch durch Spritzwasser nass wird.
Dein Hund will nicht spazieren gehen, weil es ihm zu nass oder kalt ist? In diesem Fall kann ein Regen- oder Wintermantel für Hunde helfen, der deinen Vierbeiner trocken bzw. warm hält. Achte aber darauf, dass der Mantel die richtige Größe hat und gut sitzt, damit er deinen Hund auch optimal schützt.
Anders als wir Menschen können Hunde ihre Körpertemperatur nicht durch Schwitzen, sondern nur durch Hecheln, also Verdunstungskälte, regulieren, wodurch ihnen schneller heiß wird als uns. Auch wenn du die Außentemperatur als angenehm empfindest und dich vielleicht sogar freust, dass du endlich die Jacke weglassen kannst, kann es durchaus sein, dass die Außentemperatur für deinen Vierbeiner schon zu hoch ist – vor allem dann, wenn er sehr dichtes Fell oder viel Unterwolle hat.
Dein Hund will nicht Gassi gehen, weil ihm draußen zu heiß ist? Dann solltest du das in jedem Fall respektieren, denn sein Verhalten ist ein reiner Schutzmechanismus. Gehe in diesem Fall lieber in den kühleren Morgen- und Abendstunden spazieren oder lege über den Tag verteilt mehrere kurze Runden ein. Nimm in jedem Fall eine Wasserflasche und einen Napf mit, wenn du im Sommer länger draußen unterwegs bist, um deinem Hund bei Bedarf Abkühlung bieten zu können.
Manche Hunde haben Angst im Dunklen, weil sie nicht so gut sehen und unbekannte Situationen nicht so gut einschätzen können – das ist völlig normal. Leider lässt es sich aber gerade im Winter nicht immer vermeiden, im Dunklen rauszugehen.
Wenn dein Hund nicht Gassi gehen will, weil er Angst im Dunklen hat, führe ihn ausschließlich an der Leine und halte ihn eng bei dir, um ihm Sicherheit und Orientierung zu geben. In sehr dunklen Umgebungen kann es auch helfen, wenn du eine Taschenlampe mitnimmst und den Weg beleuchtest, um für bessere Sichtverhältnisse zu sorgen.
Wie du deinen Hund am besten zum Gassi gehen motivierst, hängt in erster Linie davon ab, warum dein Hund nicht spazieren gehen will. Weiter oben haben wir die häufigsten Gründe aufgeführt, aus denen Hunde nicht Gassi gehen wollen. Versuche herauszufinden, welche Ursache bei deinem Hund zugrunde liegt, um die beste Lösung zu finden. Generell kannst du aber Folgendes versuchen:
Erfahre außerdem mehr darüber, wie oft du mit deinem Hund Gassi gehen solltest, und lies auch unseren Leitfaden zur richtigen Hundeerziehung.
Welpen sind nicht nur beim Gassigehen schnell überfordert: Sie nehmen permanent unzählige neue Eindrücke wahr, die sie erst einmal verarbeiten müssen. Außerdem bleiben Welpen instinktiv lieber nah an ihrem sicheren Zuhause. Versuche, deinen Welpen mit Leckerlis zu locken, und gib dich betont entspannt und gut gelaunt, um ihm zu signalisieren, dass er nichts zu befürchten hat. Zeige ihm schrittweise seine neue Umgebung und trage ihn lieber ein Stück, als an der Leine zu zerren. Und ganz wichtig: Ein Welpe darf anfangs nur kurze Strecken gehen – also keine Gewaltmärsche!
Lies mehr darüber, warum dein Welpe nicht Gassi gehen will, und erfahre in unserem Leitfaden zur Welpenerziehung mehr zum richtigen Umgang mit Welpen.
Wie lange ein Hund aushalten kann, ohne Gassi zu gehen, hängt in erster Linie von dem Hund selbst ab. Bei Welpen gilt allgemein die Faustregel eine Stunde pro Lebensmonat: Ein drei Monate alter Welpe kann in der Regel also drei Stunden aushalten. Erwachsene Hunde schaffen bis zu acht Stunden, sollten aber idealerweise alle sechs Stunden die Möglichkeit haben, sich zu erleichtern. Ältere Hunde schaffen je nach Verfassung und Gesundheitszustand zwei bis sechs Stunden.
Erfahre mehr darüber, wie du die Gassirunden mit deinem Vierbeiner entspannt zurücklegst, und lies auch, wie oft ein Hund Gassi gehen sollte.